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11.11.2019, 09:00 Uhr
CDU in Sorge: Immer mehr Jugendliche auf Jugendpflege angewiesen
Frühzeitig Betroffenen helfen und damit auch Sozialausgaben sparen
Leer. „Wir müssen reagieren, bevor das Kind in den Brunnen gefallen ist.“ Der Vorsitzenden der CDU-Kreistagsfraktion, Dieter Baumann, wählt ein treffendes Bild für seine Forderung nach einem Umdenken in der Jugendpflege. Er sehe mit Sorge, dass immer mehr Kinder und Jugendliche auch im Landkreis Leer in Heimen untergebracht oder sonst wie von der öffentlichen Jugendpflege betreut werden müssten.

Das belegen Zahlen des Landkreises Leer. So habe die Zahl der Minderjährigen, die außerhalb der Familie stationär in einem Heim untergebracht werden mussten, im vergangenen Jahr durchschnittlich bei 133 Kindern pro Monat gelegen, in diesem Jahr seien es nach Auskunft der Kreisverwaltung bereits 155.

Die CDU-Kreistagsfraktion hat sich auf ihrer jüngsten Klausurtagung deshalb für ein Umdenken in der Jugendpflege ausgesprochen. Im Mittelpunkt müsse die aufsuchende, präventive Unterstützung stehen, so Dieter Baumann. Nicht nur, aber vor allem seien Kinder, Jugendliche und Familien betroffen, die sozial oder individuell benachteiligt seien.

Einen gangbaren Weg sieht die CDU beispielsweise in der Stärkung der Vereine. Vereine oder Organisationen, zu der auch die Feuerwehr gehört, müssten größere Unterstützung erfahren, wenn sie den Nachwuchs fördern und betreuen. „In den Vereinen findet häufig sinnstiftende Arbeit statt, die junge Menschen begeistert und sie in eine Gemeinschaft einbindet. Diese gesellschaftlich wertvolle Aufgabe müsse stärker honoriert werden“, heißt es.  

 

 

 

 

 

 

Die CDU-Kreistagsfraktion hat bei ihrer Forderung nach einer besseren Vorbeugung zuvorderst das Wohl der Kinder und ihrer Familie im Blick. Aber auch die Kosten dürfe man nicht außer Acht lassen, so Dieter Baumann. Die Sozialausgeben für Kinder Jugend und Familie belasten den Kreishaushalt zunehmend. Um 1,7 Millionen Euro sind aktuell Sozialausgaben beim Kreis angehoben worden. Steuergeld, das besser für Prävention ausgegeben werden sollte.  

Dieter Baumann: „Wir müssen Kinder davor bewahren, dass sie in Heime kommen, wenn wir Geld dabei sparen, umso besser.“