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21.09.2020, 08:28 Uhr
Kostenexplosion in Moormerland: CDU-Gruppe tief enttäuscht von Architekt und Verwaltung
Die aktuelle Kostenexplosion für einige Bauprojekte in der Gemeinde Moormerland erzeugt nach Ansicht der CDU-Gruppe im Gemeinderat dringenden Handlungsbedarf. Nach ihrer Auffassung hätte diese Steigerung bereits im Vorfeld verhindert werden können, auch beim Bau des neuen Feuerwehrhauses in Warsingsfehn.

Vor der Vergabe des Abbruchs sei die Politik nicht über die echten Kosten informiert worden. Wäre dies geschehen, hätte damals das Projekt noch gestoppt und der von der CDU favorisierte Neubau errichtet werden können.  
Jetzt ist nur noch ein Gerippe vorhanden und auch das soll nach aktuellem Beschluss noch abgebrochen werden. Damit wird es jetzt doch den ursprünglich von der CDU-Gruppe geforderten Neubau geben, allerdings besteht das bisherige Gebäude nicht mehr. Die CDU war für den Erhalt des Altbaus. Dieser hätte gut für andere Zwecke genutzt werden können und gleichzeitig wären Kosten (u.a. für den Abbruch) gespart worden.
„Die Ursache für diese Misere ist mittlerweile klargeworden. Die ursprüngliche Kostenschätzungen des Planers haben sich als Illusion herausgestellt und in der Verwaltung fehlte das Controlling“, erklärt CDU-Gruppenvorsitzender Dieter Baumann.
Es fehlte ebenfalls die Warnung vor einer Kostensteigerung dieses Ausmaßes. Die Politik sei erst in einer von der CDU-Gruppe einberufenen Sondersitzung des Verwaltungsausschusses umfänglich über die Kostenexplosion mit der Kostenverdoppelung der beiden Schulerweiterungen in Oldersum und Veenhusen sowie des Feuerwehrgerätehauses in Warsingsfehn informiert worden.
„Dass es Kostensteigerungen gibt, war uns bekannt, die Größenordnung nicht. Daher sind wir auch in dieser Sondersitzung des VA entsetzt und enttäuscht vom Planer und von der Verwaltung gewesen. Wir werden durch unseren Beschluss, alle drei Bauten auf Möglichkeiten von Einsparungen zu untersuchen, zwar Kosten von etwa 200.000 Euro einsparen können – bei der Gesamtsumme ist das aber leider verhältnismäßig wenig“, erklärt Baumann.

Als Konsequenz aus dem Kostenskandal wurden zwei Dinge beschlossen:

1. Sofort wird ein „baubegleitender Ausschuss“ gegründet, der sich laufend detailliert mit den Kostenentwicklungen der kommenden Bauten befassen soll. (Antrag SPD)

2. In der Verwaltung wird eine Controlling-Stelle geschaffen, die alle Bauten eng kontrollierend begleitet und laufend den neuen Ausschuss informieren soll. (Antrag CDU)

Weitere Kostenexplosionen könne sich die Gemeinde nicht erlauben. Viele weitere Projekte sind bereits in Planung, dabei müsse aber auch immer auf die Finanzierbarkeit geachtet werden. „Wir haben nicht in 30 Jahren unsere Schulden komplett abgebaut, um jetzt wieder in eine hohe Neuverschuldung zu kommen,“ erläutert Dieter Baumann. Deshalb müsse jetzt auch der Rathaus-Neubau kritisch überprüft werden. „Seit dem Baubeschluss im Frühjahr mit 5,8 Millionen Euro gibt es nach Auskunft des Architekten auch dort schon jetzt eine Steigerung der Kostenschätzung um etwa 1 Millionen Euro“, berichtet der CDU-Gruppenvorsitzende.
Das werde die CDU nicht mitmachen. Sie bleibe bei ihrem Beschluss, die Kosten für das neue Rathaus auf 6 Millionen Euro (ohne Einrichtung) zu deckeln. Deshalb werde man in Kürze mit dem Planungsbüro zusammenkommen, um Einsparpotenzial oder eine komplette Alternative zu erörtern.
Der Baustopp des Feuerwehrhauses wurde beendet, da es leider nach dem Abbruch keine Alternative gibt, die Sicherheit der Bevölkerung zu gewährleisten.