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08.01.2021, 10:37 Uhr
Ein Schlag ins Gesicht der Bevölkerung im Landkreis Leer
„Ist die Zusage der Ministerin denn nichts mehr wert?“
Bereits 2014 hat das Klinikum Leer einen Antrag für die Genehmigung einer Neurologie mit Schlaganfall-Station (Stroke Unit) gestellt. Immer wieder wurde die Entscheidung vertagt. Jetzt gibt es laut Medienberichten einen erneuten Aufschub.

Demnach hat eine Sprecherin des niedersächsischen Sozialministeriums mitgeteilt, dass es vor Ende 2021 keine Entscheidung geben werde. „Ich kann mir nicht vorstellen, dass diese Aussagen von Sozialministerin Dr. Carola Reimann (SPD) autorisiert war“, teilt Dieter Baumann in einer Pressemitteilung mit. Der Vorsitzende der CDU-Kreistagsfraktion hatte im Sommer 2020 einen Termin in Hannover, um die Listen einer Unterschriftenaktion für die Einrichtung einer Stroke Unit zu übergeben, an der sich rund 5000 Menschen aus dem Kreis Leer beteiligt hatten. „Damals erklärte die Ministerin, dass noch im Jahr 2020 eine Entscheidung fallen werde. Jetzt ist von Ende 2021 die Rede, das ist für mich nicht nachvollziehbar und unverantwortlich. Ist die Zusage der Ministerin denn nichts mehr wert?“, ärgert sich Baumann. Ein Jahr länger warten heiße, ein Jahr länger Gefährdung für die Bevölkerung. Schließlich können Schlaganfälle zum Tode oder zu schweren gesundheitlichen Schäden führen, wenn sie nicht schnellstmöglich in einer spezialisierten Fachabteilung behandelt werden. „Ich kann mir nicht vorstellen, dass Ministerin Dr. Reimann dieses Risiko in Kauf nimmt. Zumal sie auch ohne den Bericht der Enquete-Kommission eine Entscheidung treffen kann“, erklärt der Kreisfraktionsvorsitzende.

Er rechne damit, dass die Bevölkerung diese erneute Verschiebung nicht akzeptieren wird. Die CDU jedenfalls sei dazu nicht bereit und werde Mitte Januar das weitere Vorgehen der CDU-Kreistagsfraktion besprechen.