Auch Landrat Matthias Groote (SPD) forderte in einem Interview die Erhöhung der Studienplätze, da „wir Ärzte für unserer Krankenhäuser brauchen“. „Und was ist mit den niedergelassenen Ärzten?“, fragt Dieter Baumann, stellvertretender Vorsitzender der CDU-Kreistagsfraktion. „Praxisinhaber finden vor allem in ländliche Regionen immer schwerer einen Nachfolger. In den kommenden Jahren wird sich die Situation verschärfen, wenn immer mehr Ärzte in den Ruhestand gehen“, mahnt Baumann. Die ambulante Medizin dürfe bei der Nachwuchsgewinnung nicht vergessen werden, um eine flächendeckende Versorgung sicherzustellen. Daran sollte auch der Landrat denken, so Baumann.

Betroffen von einer Unterversorgung sei nicht nur die Allgemeinmedizin, auch der Facharztmangel nehme weiter zu. „Aufgrund des demografischen Wandels verändert sich der Versorgungsbedarf der Menschen“, erklärt Hildegard Hinderks, stellvertretende Vorsitzende des Ausschusses für Arbeit, Soziales und Gesundheit. „Bei einigen Fachrichtungen müssen Patienten bereits jetzt monatelang auf einen Termin warten. Hier müssen wir dringend handeln.“ So könnte das Studienangebot an der European Medical School um verschiedene Fachrichtungen erweitert werden. Derzeit steht hier das Fach Allgemeinmedizin im Fokus der Ausbildung.