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24.07.2017, 09:42 Uhr
EWE sollte weitere Investitionen in der Türkei stoppen
Dieter Baumann kritisiert Türkei-Engagement als abenteuerlich
Angesichts der sich verschärfenden politischen Lage fordert der Vorsitzende der Leeraner CDU-Kreistagsfraktion und bekannte EWE-Kritiker, Dieter Baumann, das Unternehmen auf, sein Engagement in der Türkei zu hinterfragen.
Leer - Während die Entwicklung in der Türkei in Europa insgesamt äußerst kritisch gesehen werde, der Bundesaußenminister gerade die Reisehinweise für die Türkei verschärft habe und die Türkei offenbar einige deutsche Unternehmen als Terrorhelfer betrachte, halte die EWE bisher bedenkenlos an ihrem Engagement in dem Land sowie weiteren Investitionen dort fest.

„Dass die EWE der bisherigen Investition noch weitere 120 Millionen Euro folgen lassen will, halte ich angesichts der politischen und wirtschaftlichen Situation in der Türkei für absolut leichtsinnig,“ so Baumann.

Das Türkei-Abenteuer habe zwar unter anderen politischen Voraussetzungen noch die alte EWE-Führung unter Dr. Brinker und Günther Boekhoff auf den Weg gebracht, aber bisher seien keine Bestrebungen zu sehen, unser kommunales Geld rechtzeitig zurückzuholen, kritisiert Baumann die seiner Ansicht nach politisch falsche und wegen der instabilen politischen Lage am Bosporus auch unternehmerisch gefährliche Entscheidung, die nach seiner Auffassung zu einer erheblichen Abschreibung des Türkei-Engagements führen muss.

Besonders kritisch sieht Baumann das Verhalten des bisherigen Vorstandsvorsitzenden Brückmann, der einem Mitglied der Erdogan-Familie weitere Investitionen in Höhe von 120 Millionen Euro zugesagt, andererseits die Kündigung von mehreren türkischen EWE-Managern, die verdächtigt wurden, der Opposition anzugehören, begrüßt habe.

„Ich habe die Türkei-Investitionen der EWE immer kritisch gesehen. Die EWE muss endlich in ruhiges Fahrwasser gebracht und wieder zum soliden regionalen Versorger entwickelt werden,“ so Baumann.

 „Besinnung auf die regionalen Wurzeln statt Selbstüberschätzung muss das künftige Motto der EWE sein,“ fasst Baumann seine Empfehlungen zusammen.
Er sieht insbesondere den Aufsichtsrat in der Pflicht, das „Türkei-Abenteuer“ zu überdenken und zumindest sofort die geplanten weiteren Investitionen zu stoppen.