Kaufleute, Handwerker und Bauern sollen keine Rückzahlung erhalten.
„Die Ankündigung der EWE, jetzt doch freiwillig eine 100%-ige Rückzahlung an ihre Kunden gegen weitergehenden Forderungsverzicht zu leisten, wird von der EWE jetzt eingeschränkt. Damit wird sie wortbrüchig.“ Der Leeraner CDU-Fraktionsvorsitzende und EWE-Kritiker Dieter Baumann ist „ziemlich sauer“ auf die EWE-Führung, weil sie nun doch das Rückzahlungsangebot nicht an alle Kunden richten will.
Im Kleingedruckten des vor einigen Tagen verteilten EWE-Infobriefes weist die EWE darauf hin, dass das Angebot nicht für Kunden gilt, die den Erdgas-business-Tarif hatten. Für diese Kunden will die EWE eine evtl. Rückzahlung einzeln prüfen. Baumann: „Dieser Tarif, den viele Kaufleute, Handwerker, Landwirte und andere Gewerbetreibende haben, ist wie die anderen Sondertarife der EWE für die Zeit ab 01.04.2007 vom BGH für ungültig erklärt worden. Daher dürfen diese Kunden nicht anders behandelt werden.“ Besonders „sauer“ ist Baumann, weil ihm auf seine Nachfrage in der EWE-Verbandsversammlung am 18. April noch ausdrücklich bestätigt worden sei, dass das Angebot für alle Sondervertragskunden gelte. Die EWE wird nach Auffassung Baumanns daher wortbrüchig. Ein Motiv für dieses Verhalten sieht Baumann darin, dass dieser Personenkreis oft sehr hohe Energieverbräuche und daher auch erhebliche Rückzahlungsansprüche hat. Er hat für die nächste Sitzung der EWE-Verbandsversammlung einen Tagesordnungspunkt beantragt, um diese seiner Meinung nach ungerechte Schlechterstellung des Mittelstandes zu beseitigen. Baumann: „Ich gehe davon aus, das das in der letzten Versammlung gegebene Wort höher wiegt als der Versuch, sich auf den Rücken von Handwerkern, Bauern und Kaufleuten finanzielle Vorteile zu verschaffen.“ Auf jeden Fall müsse dieser Sachverhalt geklärt sein, bevor im Juli das Rückzahlungsangebot an die Kunden konkret wird. „Sonst gibt es die nächsten Klagen und das Image der EWE leidet weiter“, befürchtet Baumann.