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09.06.2023, 08:29 Uhr
CDU lässt nicht locker: Hat sich das Angebot an Schwimmkursen verbessert?
Leer. Seit Jahren warnt die CDU-Kreistagsfraktion davor, dass die Zahl der Nichtschwimmer im Grundschulalter zu hoch ist und stetig weiter zunimmt. Die neueste Forsa-Umfrage für die Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) bestätigt dies. Demnach konnten 2022 rund 20 Prozent der Kinder zwischen sechs und zehn Jahren nicht schwimmen. Seit 2017 hat sich die Zahl damit verdoppelt. „Das Ergebnis ist alarmierend und nicht allein auf die Corona-Pandemie zurückzuführen. Eine rückläufige Bäderversorgung, fehlendes Lehrpersonal an Schulen und zu wenig Schwimmkurse haben sich bereits vorher negativ auf das Schwimmvermögen von Kindern ausgewirkt“, sagt Dieter Baumann, stellvertretender Vorsitzender der CDU-Kreistagsfraktion. Problematisch sieht er auch die angekündigte Preiserhöhung im Schwimmbad Plytje. „Die Forsa-Umfrage zeigt, dass die Schwimmfähigkeit bei Kindern auch abhängig vom Einkommen der Erziehungsberechtigten ist. Umso wichtiger ist es jetzt, dass der schulische Schwimmunterricht zuverlässig stattfindet, da hier alle Kinder erreicht werden“, mahnt Baumann.

Der Moormerländer macht seit Jahren auf die Defizite aufmerksam und fordert, alle Optionen zu nutzen, um ein flächendeckendes Schwimmangebot zu erreichen. „Unsere letzte Anfrage an die Kreisverwaltung vor einem Jahr hat ergeben, dass Maßnahmen zur Verbesserung der Schwimmfähigkeit in die Wege geleitet wurden. Auch in Zusammenarbeit mit der DLRG, Schwimmvereinen, Grundschulen und dem Kreissportbund. Wir möchten wissen, ob das Vorgehen Wirkung zeigt und haben erneut eine Anfrage gestellt“, berichtet Baumann.

Der CDU-Politiker merkt ebenfalls an, dass schwimmen können kein Beleg für sicheres Schwimmen ist und verweist auf den Wasser-Sicherheits-Check (WSC). Er wurde in Kanada entwickelt und in der Schweiz modifiziert. „Der WSC fördert die Fähigkeit von Kindern, sich selbst nach einem Sturz ins Wasser an das Ufer zu retten. In der Schweiz werden bereits schulische und außerschulische Kurse mit anschließender Prüfung angeboten. Daran sollten wir uns ein Beispiel nehmen und dieses Training im Landkreis Leer ebenfalls einführen“, so Baumann. Der WSC besteht aus drei Aufgaben, die ohne Unterbrechungen durchgeführt werden müssen: vom Rand mit einer Rolle ins tiefe Wasser purzeln, sich orientieren und am Ort eine Minute über Wasser halten sowie anschließend 50 Meter zum Rand schwimmen und aussteigen.

Beim Thema Schwimmfähigkeit müssten alle Beteiligten unbedingt am Ball bleiben. 2022 gab es laut DLRG-Statistik erstmals seit vier Jahren wieder einen Anstieg an tödlichen Badeunfällen. Mindestens 355 Menschen sind verunglückt, davon 46 Kinder und Jugendliche.