Dieter Baumann

CDU-Fraktion zu Gast bei ostfriesischen Yesiden

Unvorstellbare Gräuel an Yesiden im Irak. Gute Integration in Ostfriesland.

Erschüttert waren die Mitglieder der CDU-Fraktion im Moormerländer Gemeinderat über die Berichte von in Ostfriesland lebenden Kurden, in denen die unvorstellbaren Gräuel, die von der IS zurzeit besonders an den Yesiden und Christen im Irak und in Syrien verübt werden.
Mitglieder der yesidischen Gemeinde Ostfriesland hatte die CDU-Fraktion im Moormerländer Gemeinderat im Yesidischen Kulturhaus in Warsingsfehn zu Gast.Mitglieder der yesidischen Gemeinde Ostfriesland hatte die CDU-Fraktion im Moormerländer Gemeinderat im Yesidischen Kulturhaus in Warsingsfehn zu Gast.
Seit Anfang August letzten Jahres haben die IS-Kämpfer das Gebiet der Christen und Yesiden im Irak erobert. Die meisten Einwohner seien geflüchtet, viele seien aber auch der IS in die Hände gefallen.
Danach seien mehrere 10.000 Yesiden und Christen getötet und etwa 8.000 verschleppte Frauen und Mädchen auf Märkten für 15 bis 400 Dollar verkauft worden. Aber auch die Geflohenen leben in den Flüchtlingslagern in unglaublichem Elend. Schlimm sei auch die Lage der etwa 15.000 Flüchtlinge, die sich immer noch in den Bergen verstecken müssten.

Die ostfriesischen Yesiden haben sich im vergangenen Jahr an einer Sammel-aktion beteiligt, die besonders in Aurich sehr viel Erfolg bei der Bevölkerung hatte und dazu beitrug, drei LKW-Ladungen mit Sachspenden in die Flüchtlingslager in der Türkei zu schicken. Weitere Hilfen sind dringend erforderlich.

Im 2. Teil des Gesprächs zwischen der CDU-Fraktion und Vertretern des Yesidischen Kulturvereins Ostfriesland in dem yesidischen Gemeindehaus in Warsingsfehn ging es um die Religion der Yesiden und ihre Integration in Ostfriesland, wo etwa 600 Yesiden leben.
Entgegen der landläufigen Meinung sind Yesiden keine Moslems, sondern werden von diesen seit über Tausend Jahren verfolgt. Grundlage des 4000 Jahre alten Yesidischen Glaubens ist u.a. der Monotheismus, der Verzicht auf Missionierung, sowie die Wiedergeburt. Es gibt kein Glaubensbuch; der Glaube wird nur mündlich überliefert. Ein zentraler Glaubenssatz ist die Toleranz und Freundschaft gegenüber allen anderen Religionen.

Es gibt etwa 1 Millionen Yesiden auf der Welt, davon die meisten im Gebiet Kurdistan, das Teile des Irak, Syriens, der Türkei und des Iran umfasst. Aufgrund ihrer Verfolgung sind viele in der ganzen Welt verstreut; in Deutschland leben etwa 70.000 Yesiden.

Die meisten hier lebenden Yesiden sprechen inzwischen sehr gut Deutsch, haben sich integriert und sind, wie es einige Teilnehmer des Gesprächs ausdrückten, stolz auf ihre neue Heimat Deutschland.

Enttäuscht sind die Yesiden in Moormerland über den mangelnden Zuspruch ihres offenen multikulturellen Cafés in Warsingsfehn. Leider gebe es nur selten Gäste. Umso erfreuter waren die Yesiden über den Besuch der Moormerländer CDU-Fraktion.
Fraktionsvorsitzender Dieter Baumann sagte zu, den Kontakt aufrecht erhalten zu wollen.
„Ostfriesland ist weltoffen und tolerant. Wir sind weiter bereit, Menschen, die verfolgt werden und deren Leben bedroht ist, aufzunehmen und freuen uns immer, wenn eine Integration so erfolgreich ist wie bei den bei uns lebenden Yesiden“, betonte Baumann.